Vita

Dirigent Peter Falk

 

Peter Falk gehört zu den wenigen Dirigenten, die im Bereich der E-Musik und in der Oper einen ebenso hervorragenden Ruf genießen wie bei der Interpretation der so genannten „Heiteren Muse“.

 

In Greiz in Thüringen geboren, studierte er zunächst Betriebswirtschaft an der Technischen Universität in Berlin und schloss sein Studium als Diplomkaufmann ab. Anschließend entschied er sich für ein Dirigierstudium an der staatlichen Hochschule für Musik in Berlin und machte dort sein Kapellmeisterexamen.

 

Als Studienleiter, später als Erster Kapellmeister, begann Peter Falk seine musikalische

Karriere am Stadttheater Koblenz und wechselte kurze Zeit danach in gleicher Funktion

an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München.

 

Wiederum als Erster Kapellmeister wurde Peter Falk von Michael Gielen an die Oper Frankfurt verpflichtet und dirigierte nahezu das gesamte Opernrepertoire, wobei sich hier seine besondere Neigung zur italienischen Oper und zu den Werken 

Richard Wagners entwickelte.

 

Einen vorläufigen Höhepunkt seiner Laufbahn war 1979 die Ernennung zum Staatskapellmeister und die Berufung als Chefdirigent an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München.

 

Im Jahre 1983 erhielt Peter Falk eine Berufung als Professor für die musikalische Leitung der Opernschule an die Hochschule für Musik in Würzburg. Zwei Jahre später übernahm er auch die Position des Chefdirigenten beim Rundfunkorchester des Hessischen Rundfunks in Frankfurt. Mehrere Jahrzehnte hat Peter Falk die von ihm gegründete Opern- und Operettenkonzertreihe der „Heiteren Muse“ in der Alten Oper mit seinem unnachahmlichen Gespür für dieses Genre auf höchstem Niveau geleitet und wurde zum Liebling des Frankfurter Publikums. In Anerkennung seiner vielbeachteten musikalischen Tätigkeiten in Frankfurt wurde ihm 1993 von der Stadt Frankfurt der „Harlekin“ als Publikumspreis für besondere künstlerische Leitungen verliehen.

 

Von 1993 bis zum Sommer 2001 war er Chefdirigent des SWR-Rundfunkorchesters, mit dem ihn bis zur Fusion des Orchesters mit dem Symphonieorchester des Saarländischen Rundfunks im Jahre 2007 weiterhin eine enge Zusammenarbeit verband.

 

Peter Falk ist ein gern gesehener Gastdirigent vieler namhafter Orchester in Deutschland und wurde mehrfach auch ins Ausland verpflichtet, unter anderem nach China, Korea, der Ukraine, Österreich, der Schweiz, Belgien, Italien und den Niederlanden.

 

2008 dirigierte er das Eröffnungskonzert der Festwoche anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Harbin-Symphonieorchesters in China und wurde anschließend zum Gastdirigenten des Orchesters ernannt. Anlässlich eines Konzertes mit der Chinesischen Nationalphilharmonie in Peking bekam er die Ehrennadel des Orchesters überreicht.

 

Mit den Wiener Symphonikern eröffnete er 1986 die Wiener Festwochen und produzierte mit ihnen im gleichen Jahr „Kiss me Kate“ bei den Bregenzer Festspielen.

 

Das hr - Rundfunkorchester Frankfurt und die Pepe Lienhard-Band dirigierte Peter Falk bei der Udo Jürgens-Europatournee mit dem Programm „Open-Air-Symphony“. Diese Produktion wurde auch auf CD und Video eingespielt.

 

Neben zahlreichen Rundfunkproduktionen wurden viele TV-Sendungen, wie „Sommernacht der großen Melodien“ oder die Muttertags Konzerte des SWR sowie Fernsehproduktionen des Hessischen Rundfunks („Glücksspirale“, Gershwin-Konzert), des Bayerischen Rundfunks („Die sieben Todsünden von Brecht/Weill mit Alice und Ellen Kessler) und viele andere Sendungen von ihm dirigiert. Außerdem leitete er mehrere TV-Übertragungen von Theateraufführungen. 

 

Dem Berliner Kulturleben ist Peter Falk seit seiner Studienzeit ständig verbunden geblieben. So existieren beim SFB ungezählte Aufnahmen mit dem Studio-Orchester Berlin. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit den Berliner Symphonikern, sowie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das er u.a. in mehreren Konzerten im Rahmen der „Open Air Klassik“ im Berliner Hoppegarten dirigierte.

 

In den vergangenen Jahren ist die Zusammenarbeit mit großen Sängerpersönlichkeiten zum Zentrum der Arbeit Peter Falks geworden. Er hat Konzerte und Fernsehproduktionen, unter anderem mit Opernstars wie Cecilia Bartoli, Montserrat Caballé, Katja Ricciarelli, Vesselina Kasarova, Helen Donath, Diana Damrau sowie René Kollo, Hermann Prey, Renato Bruson, Wolfgang Brendel, Francisco Araiza und Dmitrij Hvorostovsky dirigiert. Er leitete mehrere Konzerte mit Lucia Aliberti, darunter in München, Hamburg, Frankfurt, Mailand, in der Semperoper in Dresden (auch auf DVD erschienen) sowie das Eröffnungskonzert des Classic Open-Air-Festivals auf dem Gendarmenmarkt in Berlin mit dem BSO 2005. 

 

Regelmäßig wird Peter Falk zu CD-Aufnahmen eingeladen. Er produzierte viele musikalische Gesamtaufnahmen, Sängerportraits und Fernsehaufzeichnungen.

 

 

Umzug Kabarett "Die Wühlmäuse" in das Theater an der Lietzenburger Str. in Berlin. (v. L. n. R Guido Weber, Dieter Hallervorden, Rotraud Schindler, Rolf Bauer, Ilona Wiedem und Peter Falk am Piano)
Umzug Kabarett "Die Wühlmäuse" in das Theater an der Lietzenburger Str. in Berlin. (v. L. n. R Guido Weber, Dieter Hallervorden, Rotraud Schindler, Rolf Bauer, Ilona Wiedem und Peter Falk am Piano)

Musikalische Tätigkeiten während seiner Studienzeit

 

Bereits während des Studiums zeigte sich seine ausgeprägte musikalische Vielseitigkeit.

Schon in den ersten Semestern wurde er am Theater des Westens" in Berlin als Korrepetitor für "Annie get your gun"und "My fair Iady" engagiert. Kurz darauf dirigierte er die Premiere der Operette "Clivia" von Nico Dostal im damaligen"Titaniapalast" in Berlin. Es folgten die Premiere und mehrere Dirigate von Mozarts Oper "Zaide" in Berlin.

 

 

 

 

Zum Abschluss seines Musikstudiums an der Musikhochschule in Berlin dirigierte er eine Fernsehproduktion von Lortzings "Opern probe", die im Rahmen eines deutschsprachigen, europäischen Hochschulwettbewerbes mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Den anderen Teil der Prüfung absolvierte er mit den Berliner Symphonikern, die ihn im

Anschluss für mehrere Konzerte verpflichteten. Danach erhielt er den Auftrag für seine erste Uraufführung in der Akademie für Künste in Berlin.

 

In den Jahren seines Studiums machte er sich auch einen Namen als Kabarettpianist. So begleitete er Ursula Herking, Eveline Künnecke, spielte und komponierte die Chansons bei den Kabaretts die "Brennessels", sowie bei die "Bedienten".

Viele Vorstellungen spielte er auch bei den Berliner "Stachelschweinen". In den letzten beiden Jahre seines Studiums war er als Pianist und Komponist im Ensemble der "Wühlmäuse" von Dieter Hallervorden.

 

Eine Sondergenehmigung des damaligen Präsidenten der Musikhochschule in Berlin und seines Lehrers für Instrumentation, Prof. Boris Blacher, gab ihm die Möglichkeit, schon vor dem Studienabschluss ein Engagement als Studienleiter am Theater der Stadt Koblenz anzunehmen, um das Examen später in Berlin nachzuholen.

 

 

Besondere musikalische Aufführungen

 

Peter Falk dirigierte mehrere Uraufführungen, darunter

 

"La Cubana" von Hans Werner Henze

"Diversono" von Ulrich Stranz

"Dualis für Schlagzeuger und Tänzer" von Carlos H. Verhoff

"Periander" von Theodore Antoniou

 

Besonderheiten

 

  • Gastspiel der Oper "Die Nase" von Schostakowitsch anlässtich der Woche der modernen Musik in Amsterdam
  • Premiere "Medium" von Menotti unter der Regie von Menotti
  • Produktion "My fair Iady" mit Cornelia Froboes, Helmut Griem und Lambert Hamel unter der Regie von August Everding am Gärtnerplatztheater in München
  • Premiere "Die Trauung" und "lsaak Babel" von Volker David Kirchner
  • Gastspiel der Münchner Premiere der Oper "Krutnava" von Eugen Suchon in der Oper von Bratislava

Fernsehaufzeichnungen folgender Theater-Premieren

  • "Pariser Leben" von Offenbach
  • "Fra Diavolo"
  • "Casanova "von Gerd Natschinski
  • "Die Großherzogin von Gerolstein" von Offenbach
  • "Die sieben Todsünden" von Kurt Weil mit Alice und Ellen Kessler

Viele Fernsehproduktionen mit dem Rundfunkorchester des Hessischen Rundfunks, sowie dem SWR-Rundfunkorchester, darunter die langjährige Reihe der "Muttertagskonzerte".